WILLKOMMEN
IN UNSERER PFARRKIRCHE
geweiht
JOHANNES DEM TÄUFER!
Gleich, wer Sie sind und woher sie kommen,
ob Sie glauben können,
oder Gott suchen,
oder zweifeln,
fühlen Sie sich eingeladen
zu einem Rundgang in dieser Kirche,
welche Menschen zur Ehre Gottes
errichtet und eingerichtet haben.
Um 1129 errichtete der Ministeriale Rudiger einen Herrenhof, vermutlich auf der Anhöhe des heutigen Kirchplatzes. Die heutige Ortschaft St.Johann lag an der „strata ungarica” und verdankt den Zusatz „in der Haide" wohl der Lage am ehemaligen Grenzwald. Ein Gotteshaus „Sand Johans" wird erstmalig 1452 als Filialkirche von Hartberg erwähnt. 1775 begann man mit dem Bau dieser Kirche, die seit 1784 Pfarrkirche ist.
Das schlichte Kircheninnere wird in der Längsachse vom klassizistisch gehaltenen Hochaltar (1800) dominiert. Das Altarbild zeigt den Pfarrpatron Johannes den Täufer. Dessen Festtag (24. Juni) eine Wende des Lichtes im Jahreskreis bedeutet. Mit ihm kommt auch die Hinwendung zu dem kommenden Christus:
„Er muss wachsen,
ich aber muss kleiner werden. " (Joh 3,30)
lm Jahr 1995 schuf der akademische Maler Prof. Adolf Osterider ein Fastentuch, das während der Fastenzeit das Altarbild am Hochaltar verhüllt.
Der an der Chorwand aufragende Marienaltar (um 1750) birgt im Zentrum eine beachtenswert feine Madonna mit Kind. Unbedingte Beachtung verdienen die Engelsdarstellung in ihren kindlich, putzigen, Ausdrucksformen. Das aufgeschlagene Buch lädt ein zum davor Verweilen und Lesen. Das im Gottesdienst verkündete WORT GOTTES will vornehmlich in Form der Gemeindebibel (Menschen aus der Pfarre schreiben das aktuelle Sonntagsevangelium in ein Buch mit leeren Seiten) präsent sein.
An der gegenüber hängende Rokokokanzel werden einem Hoffnung, Liebe und Glaube in den Zeichen von Anker, brennendem Herz und Kreuz entgegengehalten. Die Funktion der Kanzel wurde von unserer Lautsprecheranlage abgelöst. Dennoch werden uns Menschen von heute diese Tugenden noch immer still vorgehalten.
Mit Karfreitag 2019 folgten wir wieder dem alten Brauch ein sogenanntes Heiliges Grab aufzustellen. Mesner Auer Hans gestaltete mit vorhandenen Figuren ein neu interpretiertes Gut unseres Brauchtums, das einem in den Bann zieht.
Bischof Johannes Weber weihte 1990 diesen Altar, der nun der neue Mittelpunkt des Feierns unserer Pfarrgemeinde ist. Bei der feierlichen Weihe setzte er Reliquien seines Namens- und unseres Pfarrpatrons im Altar bei.
Davon ausgehend stehen, wie in einem Dreieck; Taufbecken und Ambo, Orte des Christ-Werdens und des Christ-Bleibens, durch Taufe und Hören aus der Heiligen Schrift. In der Fortführung dieser Dreieckspitzen befinden sich an den Pfeilern der Orgelempore Tafeln für die aktuell Geborenen und Verstorbenen der Pfarre.
Die gemauerte Orgelempore besticht in ihrer einfachen Pilastergliederung innen und außen. Die Orgel wurde vom Grazer Orgelbauer Carl Schehl 1837 geschaffen. In den Wandnischen links und rechts unterhalb der Empore befinden sich zeitgemäße Ölgemälde der Heiligen Franziskus von Assisi und Antonius von Padua, angefertigt 1991 und 2006 von Prof. Adolf Osterider. Der Kirche gestiftet vom Gönner Otto Pußwald.
Wendet man den Blick nun auf die Architektur des Innenraumes, befindet man sich in einem dreijochigen Langhaus mit Platzlgewölben und einem halbrund schließenden einjochigen Chor. Die Fenster von 1883 spenden ein leicht verhalten einfallendes Tageslicht in das Kirchenschiff.
Beim Verlassen des Kircheninneren lohnt sich ein meditatives Augenmerk auf die Schwelle der eigentlichen Kirchentüre. Haben Sie die Stelle bemerkt? --- Wieviele Kinder sind darüber zur Taufe, wieviele Verstorbene zum Requiem getragen worden, wieviele Paar Füße zum stillen Gebet, zur Feier des Gottesdienstes, darüber gegangen? Vielleicht ist Ihnen jetzt danach am einladenden Becken im mächtigen Mauerwerk ihre Finger mit Weihwasser zu benetzen um Stirn, Mund und Herz damit zu bezeichnen.
Wer dem Turmfundament vertraut, dessen Blick geht zur Decke, wo die Löcher der Seilführungen von einer anderen Zeit berichten. Seit der Waschung mit Weihwasser sind unsere Glocken dem Sichtbarem entzogen. Vier klingende Künderinnen von Glaubenszeit aus den Jahren 1846 und 1954 befinden sich heute im Kirchturm.
Ein markantes Erkennungszeichen unseres Ortes ist der dreigeschossige Kirchturm, am westlichen Ende des Kirchenschiffes angebaut. Unübersehbar strahlen Turmknauf und Turmkreuz von 28 m Höhe über die Häuser der Menschen.
2017 erfolgte die Erneuerung des gesamten Turmhelmes. lm Rahmen des Erntedankfestes konnte das sanierte Turmkreuz geweiht und mit der Kugel neu montiert werden.
Zur Erinnerung an das einmalige Erlebnis von Aufzug und Montierung des Turmkreuzes konnte eine Münze geprägt werden.
Über der östlichen Apsis prangt ein vergoldeter Wetterhahn.
Wer weiß, erinnert er noch immer an die alte Legende von einem Bauern, der über einen Berg zu den Wirten nach Hartberg musste, der aber seine Seele fast an den Teufel verloren hätte. In einem Pakt sollte der Teufel bis zum Morgen einen Berg abtragen, damit der Bauer leichter in die Wirtshäuser gelangen konnte. Da die Arbeit zu zügig voran ging, wurde dem Bauern bang und er fing laut an zu krähen, bis endlich alle Hähne des Ortes ebenfalls krähten.
Gleich dem Uhrturm in Graz gehen in St.Johann die Uhren anders! Der große Zeiger der Kirchturmuhr zeigt die Stunden an und nicht wie üblich die Minuten.
Aus einer frühen Zeit der Besiedelung dieser Region zeugt ein bemerkenswerter Zeitzeuge. Ein Römerstein (3. Jhd.) mit drei Reliefbüsten in der Außenmauer der Sakristei zur Apsis hin.
Danke
für Ihr Interesse an unserer Pfarrkirche.
Gottes Segen begleite Sie
und Ihre Angehörigen +
Zur römisch-katholischen Pfarre
ST. JOHANN IN DER HAIDE
gehören die Messkapellen von
Altenberg und Unterlungitz.
Unseren Pfarrpatron feiern wir mit einem
Pfarrfest
am Sonntag um den 24. Juni des Jahres.
Am 5. Februar halten wir Anbetungstag, und tragen damit bei, dass in unserem Land Steiermark jeden Tag in Gemeinschaft Dank und Bitte vor Gott gebracht wird.
für den Inhalt verantwortlich:
Vikar Mag. Mario Brandstätter
Bilder und Layout: Friedrich Posch